Donnerstag, 4. November 2010

Krieg und Frieden Teil 2

Mit gezogenem Schwert in den Kampf, an die Front. Es gibt nicht nur eine Front, nein das wäre ja verdammt langweilig und fast zu leicht.
Es sind einige Fronten, einige Schlachten die es zu verteidigen oder zu gewinnen gilt.

Gestatten ich bin´s Jeanne d´Arc! Unerschrocken und bereit zu sterben, für die gute Sache!Mit Rüstung, Ross, Schwert und Banner.

Äh Moment mal. War die liebe Jenny nicht eine komplett durchgeknallte, die dem heiligen Gral in Form eines feschen Königs hinterher gelaufen ist, den zu erobern sie mit des heiligen Michaels Hilfe und der lieben Margarethes Worte bis an den Rand des Wahnsinns oder noch besser gleich auf den Scheiterhaufen getrieben hat?
O.k. ich sollte mir ernsthafte Gedanken machen. Vielleicht auch einen Termin bei meiner Therapeutin. Kann ja nix schaden.

Warum dieser Stress? Warum dieser Druck? Eigentlich wollte ich doch nur endlich meine Ruhe haben. Ich wollte meine störenden Geister endlich beseitigen. Also auf jeden Fall erziehen, dass sie nach meiner Pfeife tanzen und nicht ich immer Opfer ihrer Launen bin.
Was aber wenn ich das garnicht bin, sondern ich einzig und allein Opfer meiner Launen bin?
Ah nee, das wär echt blöd und wirklich zu viel für mich. Mal angenommen ich habe mit dieser Theorie recht. Dann ist aller Wirkung Ende meine Ursache. Dann habe ich bekommen was ich gesät habe.

Unklarheit.

Na, vielen Dank, da müht man sich Jahre lang ab um mit allem und jeden ein gutes Verhältnis zu haben und dann hat man am Ende genau das Gegenteil. Was ist eigentlich das Gegenteil von einem "guten" Verhältnis? Ein "schlechtes" oder ein "gut gemeintes"? Wahrscheinlich das gut gemeinte, denn das setzt voraus, dass es unehrlich ist und somit defenitiv das Gegenteil eines guten Verhältnisses.

Kommt irgendwer noch mit?

Zum schlechten Verhältnis zu stehen, es auszuhalten mit allem was damit verbunden ist. Wäre das nicht ein Anfang für ein gutes Verhältnis? Ja vielleicht. Wenn es da nicht die ganzen Zweifel gäbe. Ein gutes Verhältnis kann auch einfach die Akzeptanz dafür sein, dass zwei Menschen sich einfach auf den Tot nicht ausstehen können. Dass die gemeinsame Vergangenheit wie ein Fluch auf einen lastet und die gegenseitigen Verletzungen bis in die Gegenwart anhalten.
Für einen Harmonie bedürftigen Menschen wie ich es bin wirklich sehr schwer anzunehmen. Ich möcht doch alles so gerne rund haben. Jeder hat sich lieb und alle sind glücklich.
Manchmal geht das aber leider nicht. So ist das eben.
Aber ich bin doch Jenny. Ich kämpf doch für den Frieden oder für was kämpf ich eigentlich genau?
Für meine Ruhe. Aber kann man dafür wirklich kämpfen?

Krieg, Frieden, Ruhe, Kampf alles sehr bedeutsame Wörter.
Aber wo ist denn da das Ende?
Die Waffen niederlegen und einfach sein lassen was ist. Es sehen und akzeptieren.Den Schmerz aushalten und ihn annehmen. Als Vorboten des Friedens.

Denn Frieden kehrt ein wenn ich mir meines eigenen Kampfes sicher bin und ihn bei aller Dramatik doch nicht zu ernst nehme.