Sonntag, 27. April 2014

Genieße den Moment

Wer die Überschrift meines heutigen Beitrages liest könnte meinen, ich käme gerade aus einem 3-tägigen Yogaseminar, wo ich die eigene Mitte finden und halten, da sein im hier und jetzt und noch andere sehr schöne Dinge geübt hätte. Dem ist aber nicht so. Was nicht heißen soll, dass ich in den letzten Tagen keine schönen Dinge erlebt hätte, dazu muss ich in kein Camp fahren. Meine letzten Tage waren sehr gedankenreich. Genieße den Moment. - Über diesen Satz mache ich mir in letzter Zeit sehr viele Gedanken. Wahrscheinlich weil ich ihn immer wieder höre. Dieser Satz hört sich im ersten Moment sehr schön an. Und ich glaube es ist auch wirklich oft ein gut gemeinter Rat oder Vorhaben. Gerade da wir ja immer wieder versuchen uns von Problemen freizumachen,im Moment zu sein und nicht schon wieder drei Tage voraus. Für mich beeinhaltet dieser Satz aber auch etwas sehr Verwirrendes, manchmal auch Bedrohliches. Wenn ich den Moment genieße, dann mache ich mir keine Gedanken über Morgen. Oder? Aber wie kann ich den Moment genießen, wenn ich nicht weiß was Morgen ist? Meistens wenn ich diese Frage stelle, bekomme ich eine sehr kluge Antwort. ES ist eigentlich immer die selbe. Ich sollte mir doch mal die Leute anschauen, welche beispielsweise auf den Philippinen leben. Diese Menschen denken nicht an morgen. Bei diesen Menschen zählt der MOment. Bei diesen Menschen klappt das hervorragend. Ja, klar!!! Ganz ehrlich - wenn ich das nächste Mal eine derartige Antwort auf meine Frage bekomme, dann werde ich der betreffenden Person - egal wer sie ist - dirket vor die Füsse kotzen. 1. Ich lebe nicht auf den Philippinen, wo die Armut das Leben beherrscht und es im "Moment sein" bedeutet, wo die nächste Mahlzeit zu finden ist, weil man sonst verhungert (tolles Morgen). Sondern ich lebe in Deutschland. In meiner Kultur gibt es Krankenversicherungen, einmal im Jahr einen Rentenbescheid, Haus und Grundsteuer, Lebensversicherungen und noch vieles mehr, was das Morgen sichert. Ich lebe in einem Land der Ver- und Absicherungen! 2. Kommt es immer darauf an wann und zu welcher Situation dieser SAtz kommt. Klar, kann ich den Moment genießen, wenn ich in einer Achterbahn sitze, für die Fahrt bezahlt habe und weiß in sechs Minuten ist alles vorbei. Und natürlich kann ich auch wunderbar den Moment genießen, wenn ich weiß, dass das Morgen gesichert ist. Dass es, egal um was es geht überhaupt ein MOrgen gibt!!! Und nun nochmal meine FRage an alle die meinen es besser zu wissen: Wie kann ich den Moment genießen, wenn ich nicht weiß, wie es morgen weitergeht? Wie kann ich mich voll und ganz auf die Situation einlassen (und ich meine hier wirklich nicht nur Liebesdinge)wenn ich oder mein GEgenüber nicht bereit ist, die VErantwortung für Morgen zu tragen? Heißt es nicht, die Dinge die ich sähe, ernte ich auch? Gibt es nicht ein unumstößliches Gesetzt von Ursache und Wirkung? Was ist damit? Wie kann ich den Moment genießen, wenn mein Innerstes mich vor dem Morgen warnt? Wenn die Seele nach Klarheit schreit? Gerade jetzt, genieße ich den Moment, das Schreiben, die Fragen die ich stelle, weil ich weiß, dass sie mich morgen schon wieder ein Stück weitergebracht haben.

Samstag, 19. April 2014

No Plan B

Ich mag Van Morrison. No Plan B - so heißt eine Platte von ihm. Gestern Abend wurde ich danach gefragt. Gestern Abend ist mir der Name nicht eingefallen. War wohl zu abgelenkt. Vielleicht hätte es was verändert. Wenn mir der Name eingefallen wäre. Wenn ich mich daran erinnert hätte, dass es manchmal einfach keinen Plan B gibt.Vielleicht weil Plan A zu perfekt erscheint,oder vielleicht weil es gar nicht klar ist, dass die Zeit für Pläne schon gekommen ist. Mein Herz hat das von Anfang an gecheckt. Vom ersten Moment an hat mein kleines Herz angefangen Pläne zu schmieden. Das ist so nicht ganz richtig, es hat nicht angefangen mehrer Pläne zu schmieden, sondern nur einen ganz bestimmten Plan! Plan A! Was heissen soll, dass ich dachte der Plan würde wie folgt aussehen: das männliche Gegenüber kennenlernen, abklopfen nach eventuellen Unebenheiten, um sich werben lassen und zum gegebenen Zeitpunkt verlieben. So hätte er aussehen sollen. Der perfekte Plan! Alles unter Kontrolle. YES!!! Blöd nur, dass es nicht ganz so lief, dass es unkontrollierbar war. Das gut gemeinte Kennenlernen bei Kaffee und Kuchen wäre eigentlich kein schlechter Anfang gewesen. Aber dann hat mir genau der Teil meines Körpers dazwischen gefunkt von dem ich eigentlich dachte, er wäre total gechillt. Mein Herz! Dieses kleine, verflixte Ding. Mein Herz hat sich komplett gegen die aufgestellten Regeln gestellt. Lässig, mit einem müden Lächeln an den gedanklichen Schranken vorbei geschlichen um dann zum gegebenen Zeitpunkt zu zuschlagen. Mieser Verräter! Und der Schlag war wirklich laut! Ich kann ihn immer noch hören und vor allen Dingen, kann ich ihn spüren. Die erhoffte Antwort, das klare Statment von meinem männlichen Gegenüber lässt auf sich warten. Ob es je kommen wird? Wer weiss. Kann passieren oder auch nicht... Aber nun sitze ich da. Höre Van Morrison und bin planlos. Total super... Ich habe ein schmerzendes Herz zu beruhigen, gedanklich bin ich irgendwo im Nirvana und eigentlich weiß ich gar nicht so recht wie das alles so schnell kommen konnte. Na, mein kluger Kopf ist wohl doch nicht so klug und mein Herz nicht so gechillt, wie ich es mir vorstellte. Wie ich es gerne gehabt hätte. Vor zwei Wochen war noch alles super. Vor zwei Wochen hatte ich genau einen Plan und der hieß mein eigenes Ding durchziehen. Aber was genau ist eigentlich mein eigenes Ding? War oder ist es nicht immer mein Anspruch gewesen, alles zu leben? Alles zu fühlen? Und im Gefühlten neue Inspiration zu finden? Einen neuen Weg, einen neuen Plan? Oder ist es manchmal der beste Plan, keinen zu haben? Sich still zurück zusetzen und abzuwarten? Ist es nicht oft so, dass Dinge, die minutiös geplant und akribisch verfolgt werden nicht funktionieren, einfach nur, weil es nicht sein soll? Und im Gegenzug dazu Geschehnisse eintreten, obwohl der Plan genau und bewußt dagegenläuft? Nur weil es einfach anders passiert? Van Morrison singt gerade "Open the Door to your Heart and your Soul". Wie ich finde, ein super Plan!