Sonntag, 22. März 2015

Schlaflos in München

Schlaflos in München... wie gerne hätte ich diesen Block z.B. "Sonnenschein im Paradies" genannt oder "Welche Schuhe zum Kleid" oder... nein es reicht, ich schweife ab.
Also, nun ich bin schlaflos. Sitze an meinem Computer und seniere über ... wie soll ich es nennen ... ja gerade heraus

über die Männer. Verstehe eine diese Männer! Ich tu es nicht!

Vor kurzem habe ich einen Freund gefrage, was Männer denn nun eigentlich wollen. Seine Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. "Immer nur das eine. Es gibt welche die wollen auch etwas Drumherum (schönes Beiwerk), aber eigentlich geht es immer nur um das eine."
Mein ungläubiger Blick war Aufforderung genug für mein Gegenüber mehr in die Erläuterung zu gehen.

"Stell Dir vor das Eine wäre Kaffee. Es gibt Männer die wollen nur einen schnellen, heißen Espresso. Dann gibt es welche, die zu ihrem Kaffee gerne Milch und Zucker nehmen, oder auch nur eins von beiden. Und dann gibt es Männer die wollen einen Milchkaffe, Latte Macciato usw. Aber was klar ist, es ist immer Kaffee, was sie möchten."

Wow. Ich werde nie wieder ungehemmt eine Tasse Kaffee trinken können, ohne dabei an Beischlaf denken zu müssen. Und was ist dann mit den Männern, die keinen Kaffee trinken oder den Teetrinkern? Sind das dann Männer um die 50 die Kaffee nicht mehr trinken können? Wobei, wenn einigen Frauenmagazinen zu glauben ist, diese älteren Ausgaben auch noch recht gerne die eine oder andere Tasse Kaffee trinken. Dann vielleicht aus der Schnabeltasse...

Na wie dem auch sei. Wenn es also dem Mann an sich immer nur um das eine geht, was passiert dann wenn Frau sich nicht sofort auf ein Kaffeekränzchen einlassen möchte? Wenn sie, um im Vergleich zu bleiben, erst das Service begutachten möchte, oder wenn sie nicht möchte, dass noch mit anderen Kaffee getrunken wird? Und das auch klar stellt? Was passiert dann? Wird dann Frau aus der Kaffeerunde wieder ausgeladen?
Und überhaupt wenn es den MÄnnern nur um das braune, heiße, flüssige Zeug geht, warum, in Gottes Namen, sagen sie es dann nicht einfach?
Auf diese Frage ernte ich einen empörten Blick meiner männlichen Begleitung, promt die Antwort:

"Ja bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Welche Frau würde denn da überhaupt am Tisch Platz nehmen?"

So. Und hier ist der Irrtum männlichen Wesens. Wir Frauen nehmen sehr wohl an der Kaffeerunde Platz, wenn wir von Anfang an wissen, dass es nur um Kaffee geht. Es erleichtert uns sogar viele Dinge. Denn es kommt garnicht so selten vor, dass Frau auch nur Kaffee möchte, ohne Milch und Zucker oder im Glas mit Kabapulver drauf. Manchmal trinken wir sogar sehr gerne einen schnellen, heißen Espresso.
Anstrengend und albern wird es nur, wenn wir unter falschen Tatsachen an den Tisch gelockt werden. Dann wird es schmerzhaft oder auch einfach nur bescheuert. Es ist auch in Ordung wenn Mann noch nicht weiß, welche Form des Kaffees getrunken werden soll. Auch das macht Frau nichts aus. Nur bitte, artikuliert es!
Und da wäre ich dann beim nächsten Punkt. Das Aus und Ansprechen von Veränderungen und Gegebenheiten innerhalb eines Kennenlernens.
Wie oft höre ich von Freundinnen die immer gleichen Geschichten.
Alles hätte so schön angefangen und dann .... Nichts.... gähnende Leere in der Landschaft des Mitteilungsbedürfnisses.
Wer vor ein paar Tagen noch drei Mal am Tag schreiben, smsen, anrufen konnte, gibt wie durch ein mysterisches Wunder, keinen Ton mehr von sich. Abgeschnitten von der Welt des WWW... tot ...

Da kratzt sich Frau dann durchaus das eine oder andere Mal komplett verständnislos den Kopf und denkt sich...
WHAT????
Und zu Recht.

Wer davor mit großen Reden, Bekundungen und Eifer zum Kaffeetrinken eingeladen hat, kann es jetzt nicht mehr beenden?
Ist die Zunge abgefallen, oder die Finger gebrochen? Wäre ich Charlotte aus Sex and the City würde ich davon ausgehen, dass etwas Schlimmes passiert ist und besagter Kaffeetrinker schwerverletzt im Krankenhaus liegt. Aber die wenigsten von meinem Geschlecht denken wie Charlotte. Die meisten wissen, dass da jemand zu lahm war den Kaffeeplausch zu beenden, oder besser geschrieben, zu feige war ihn auf anständige Weise zu schließen. Denn keine Antwort ist ja bekanntlich die Eindeutigste. Schade. Im Zeitalter der modernen Technik könnte Mann das ja auf viele verschiedene Weisen lösen.
Was bitte ist denn so schwer daran einfach zu sagen wie es ist?

"Du sorry, aber wenn ich so lange auf meinen Kaffee warten muss, dann ist er ja schon kalt wenn ich ihn bekomme." Oder "Tut mir leid, ich glaub ich möchte doch nicht mit dir Kaffee trinken. Noch ne gute Zeit."

Klarheit auf beiden Seiten geschaffen und gut ist.
Das würde vielen Frauen die eine oder andere schlaflose Nacht ersparen. Und das wäre für alle nur zum Besten.

Wie auch immer, ich für meinen Teil bin jetzt endlich müde und gehe schlafen.
Morgen werde ich mit Freuden meinen Kaffee mit Milch genießen! :-)

Gute Nacht!

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